Bericht: Mal Regen und mal Sonnenschein - Team Strassacker beim Rennen in Gerolstein 2009 Sieg für das Mixed-Team und weitere Podestplätze
So wechselhaft wie das Wetter war an diesem Wochenende auch die
Stimmungslage im Team Strassacker. Als Resümee bleibt festzuhalten - ein sehr erfolgreiches Wochenende.
Samstag - Zeitfahrwettbewerbe:
Fuhr man im letzten Jahr noch am Freitag ein Einzelzeit- und am Samstag ein Teamzeitfahren, so hat man das Programm in diesem Jahr gestrafft und alle Zeitfahrwettbewerbe fanden am Samstag statt. Wir hatten ein Herrenteam und ein Mixed Team gemeldet. Beide Teams waren in ihren Wettbewerben im Vorjahr gegen sehr starke Konkurrenz jeweils auf dem 2. Platz gelandet. Es gab also noch Potenzial nach oben, mindestens aber die Podestplätze zu verteidigen.
Bei den Herren war wieder der Titelverteidiger des Vorjahres, das Team "Vier für Ernst" um den Masters-Zeitfahrweltmeister Jens Volkmann am Start. Eine echte Herausforderung für unsere Männer. Frank Stenzel und Volker Reichert ergänzten mit ihren neuen CUBE Aerium Zeitfahrrädern in diesem Jahr das bewährte Team um Günter Höllige und Marc Leischner. Durch das neue Material hochmotiviert legte das Team einen rasanten Start hin und fuhr trotz starkem Gegenwind einen Schnitt von 45 km/h. Die Strecke führt von Gerolstein nach Densborn, wo man nach 15 km eine
180* Kehre macht und auf gleichem Weg zurück ins Ziel fährt. Unmittelbar nach Start und vor dem Ziel legt sich in Gerolstein noch ein netter Anstieg mit 45 Höhenmetern in den Weg. Auf halber Strecke des Hinweges passierte das Team Birresborn, wo man das Tempo wegen einer leicht kurvigen Ortsdurchfahrt
etwas reduzieren muss. Vermutlich ließ die Konzentration nach diesem Hindernis kurz nach, als sich zwei der Fahrer an Vorder- und Hinterrad touchierten. Konnte sich Günter Höllige als Vorausfahrender noch in Sicherheit bringen, so krachte es hinter ihm gewaltig und Volker, Marc und Frank ließen ihre Tapete bei Tempo 50 auf dem rauen Asphalt von Birresborn zurück. Zwar kamen die drei mit starken Hautabschürfungen, zerrissenen Zeitfahranzügen und nur leichten Schäden am Material davon, doch an eine
Weiterfahrt war nicht zu denken. Statt dessen feuerte man das sich bereits auf dem Rückweg befindliche Mixed Team an.
Beim Mixed Wettbewerb war in diesem Jahr nicht ganz klar wie stark die
Konkurrenz sein würde. Es gingen in diesem Jahr sieben Mixed Teams an den Start (bei allen Wettbewerben ca. ein Drittel weniger Starter, was sicherlich mit dem Rückzug der Titelsponsoren Gerolsteiner Brunnen und TOUR-Radmagazin zusammenhängt). Das Team Strassacker Mixed hatte für dieses
Jahr ein bisschen umgebaut und so standen neben den bewährten Fahrerinnen Martina Höllige und Steffi Schenk nun Frank Keller und Holger Koopmann neu im Team. Auch hier verließ man sich auf die neuen CUBE Maschinen und ging voller Freude und Erwartungen an den Start. Der Anstieg zu Beginn wurde im Sturm genommen, so dass man an der Kuppe den kalkulierten Verlust von Steffi Schenk in Kauf nehmen musste. Man hatte diese Möglichkeit bereits im Vorfeld besprochen und die Taktik darauf ausgerichtet. So fuhren Frank und Holger von nun an lange Führungen, während Martina kurz durchwechselte. Das Herrenteam sollte eine Minute später starten und als man die Männer an der Kehrtwende immer noch nicht sah, machte sich vor allem bei Martina eine leichte Unruhe breit. Bei der zweiten Durchfahrt Birresborn sah man Günter und die anderen jedoch anfeuernd am Streckenrand und so wurde letzte Energie getankt um den Rückenwind des zweiten Streckenabschnittes voll auszunutzen und gen Gerolstein zu fliegen. Noch einmal galt es den Anstieg zu überwinden, wobei man sich gegenseitig laut anfeuerte, dann in die Abfahrt stürzen, damit alle drei möglichst zeitgleich ins Ziel kommen. Denn beim Teamzeitfahren wird die Zeit des dritten Starters als Endzeit gewertet. Die Uhr blieb bei 41 Minuten 14
Sekunden (Schnitt 44,5 km/h), einer neuen Bestzeit der Mixed Teams stehen und hatte bis zum Schluss
bestand. Letztendlich konnte man sich gegen den Zweitplatzierten mit über drei Minuten Vorsprung durchsetzen, hätte selbst in der Herrenkonkurrenz von 47 Finisherteams den 5. Platz belegt und mit dieser Zeit auch im Vorjahr den Sieg gegen eine damals siegreiche Bundesliga-Triathleten-Staffel geholt, die 2008 noch mit fast 3 Minuten Vorsprung gewonnen hatte.
Thomas Krecken hatte sich am frühen Nachmittag bereits den Herausforderungen des Einzelzeitfahrens gestellt. Hier war der Streckenverlauf ähnlich jedoch fuhr man ab Birresborn eine 10 km Schleife, die einen Berg und gut 150 Höhenmeter parat hielt. Nach 27 km kam Thomas mit einer Zeit von 45 Minuten 11 Sekunden ins Ziel und belegte damit Platz 22 in der Herren- und Platz 45 in der Gesamtwertung (bei 199 Startern).
Sonntag - Rennen über 51, 117 und 140 km:
Insgesamt gingen acht Strassacker-Fahrer beim Eifel-Radmarathon auf drei unterschiedlichen Distanzen an den Start. Dabei ließen sich die Betroffenen weder von den erheblichen Blessuren abhalten, die sie vom Sturz beim Mannschaftszeitfahren davongetragen hatten, noch die Teamfahrer ihre gute Stimmung vom bescheidenen Wetter am Start (Regen bei 11* C) vermiesen.
Die herrschenden Straßenbedingungen erforderten zuerst volle Konzentration: Teilweise schmierige Straßenbeläge auf schmalen Rad- und Wirtschaftswegen, aber auch kurvige rasante Abfahrten in der Ardennen-Eifel. Je näher es für die 51 km-Fahrer zu ihrer Streckenteilung kam, desto unruhiger wurde das gesamte Feld und taktische Angriffe häuften sich. Jürgen
Grauschopf befand sich bereits weit vorne im großen Feld und konnte den entscheidenden Angriff zum exakt richtigen Zeitpunkt starten. Mit einem langen Endspurt konnte er sogar noch einen Vorsprung von über einer Minute auf das restliche Feld herausfahren und somit mit einem Schnitt von 35,3
km/h seinen Vorjahressieg in der Gesamtwertung wiederholen. Thomas Krecken, der am Vortag bereits das bergige Einzelzeitfahren über 27 km erfolgreich absolvierte, kam kurz danach ins Ziel, was für ihn den vierten Gesamt- und zweiten Altersklassenplatz bedeutete. Neben Jürgen komplettierte Franco Adamo mit einem hervorragenden dritten Altersklassenplatz das Bild bei der Siegerehrung.
Doch blieb das Team auch am Sonntag nicht ganz vom Pech verschont. Neben Marc Leischner, der sich gleich zwei Pannen holte, und Volker Reichert, der seinem Teamkollegen ganz uneigennützig aushalf und damit auf eine bessere eigene Platzierung verzichtete, bekam auch Holger Koopmann auf der 117 km Distanz einen Platten mit Manteldurchschlag und ließ sich dann spektakulär als Motorradsozius mit dem Rennrad Huckepack gen Gerolstein transportieren.
Auf dieser 117 km Distanz mit insgesamt 1690 Höhenmeter fuhren Frank Stenzel und Peter Weingrill ein sehr starkes Rennen. Immerhin befand sich auf dieser Strecke der ehemalige Profifahrer Marc Weisshaupt (Ex Team Gerolsteiner), der diese Distanz zwar außer Konkurrenz fuhr, jedoch des öfteren die Führung übernahm und damit das Tempo bis zum Schluss hochhielt. Letztendlich erreichten Frank und Peter als Dritter und Vierter der Gesamtwertung unter 306 Finishern das Ziel, was jeweils mit dem 2. Platz auf dem Treppchen der Altersklassenwertung und damit mit einem Pokal belohnt wurde.
Eine weitere Zusatzrunde legte Günter Höllige auf der 140 km Distanz ein und konnte hier bereits etwa 20 km vor dem Ziel seinem zu diesem Zeitpunkt einzigen direkten Verfolger entfliehen. Auf den letzten 20 km genoss er, wie bereits im Vorjahr, besonders die Fahrt hinter einem eigenen Führungsmotorrad und konnte seine Einzelzeitfahrfähigkeiten noch etwas trainieren.
Insgesamt hat das Team damit fast auf jeder Streckenlänge (der Marathon über 209 km wurde nicht in Angriff genommen) einen oder mehrere Podestplätze belegt und die Strassacker Farben erfolgreich vertreten.
Zur Team-Strassacker-Website:
Team Strassacker wird unterstützt von bikeschmiede.com.
(Text: Günter Höllige, Holger Koopmann )
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